HERZLICH WILLKOMMEN
in der Pfarreiengemeinschaft Heiliges Kreuz Bad Bocklet und
Pfarreiengemeinschaft der Gute Hirte im Markt Burkardroth
mit den Pfarreien Bad Bocklet, Aschach mit Filiale Großenbrach und Steinach - dazu gehören kirchlich Hohn, Roth und Nickersfelden und die Pfarrei Windheim und mit den Pfarreien Burkardroth, Gefäll, Katzenbach, Lauter, Oehrberg, Premich, Stangenroth, Stralsbach, Waldfenster.
Hoffnungs-Ort Kreuz -
diese Aussage scheint ein Widerspruch zu sein.
Wie kann das Kreuz, welches für Leid, Not, Ausweglosigkeit und Tod steht, ein Hoffnungszeichen sein?
Sicherlich eine berechtige Frage und doch können wir mit Paulus sagen: Wir aber verkünden den Menschen, dass Christus, der von Gott erwählte Retter, am Kreuz sterben musste. Und dennoch erfahren alle, die von Gott berufen sind – Juden wie Griechen –, gerade in diesem gekreuzigten Christus Gottes Kraft und Gottes Weisheit. (1Kor.1,23f).
Das Kreuz muss also noch eine weitere und tiefere Bedeutung haben als nur Erinnerung an Tod, Sinnlosigkeit und unermessliches Leid. Im Kreuz sehen wir nicht nur den Tod, sondern auch das Leben.
Jesus ist am Kreuz gestorben und am dritten Tag auferstanden. Seitdem ist das Kreuz das Symbol dafür, dass Leid und Tod überwunden sind.
Alle Grausamkeit hat Jesus auf sich genommen und in seiner Liebe verwandelt und geheilt, das ist die Botschaft, die uns durch das Kreuz vermittelt wird. Besonders der Evangelist Johannes nimmt uns mit auf diesen Pilgerweg im Zeichen des Kreuzes einen Hoffnungsort zu sehen.
In einem Gespräch mit Nikodemus, das Johannes in seinem 3. Kapitel des Evangeliums überliefert, betont Jesus bereits: Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen als nur der eine, der vom Himmel herabgekommen ist, der Menschensohn. Mose richtete in der Wüste den Pfahl mit der bronzenen Schlange auf. Genauso muss auch der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die sich im Glauben ihm zuwenden, durch ihn ewiges Leben bekommen.
Jesus erinnert mit diesem Gedanken an eine Geschichte beim Durchzug der Wüste. Das Volk murrte über die Wüstenzeit und die Menschen wurden von Schlangen gebissen und starben. Damit sie am Leben blieben, stellte Mose seinen Stab mit einer bronzenen Schlange auf und wer sie ansah blieb am Leben. Und auch Jesu Tod am Kreuz ist ein Zeichen, dass der Menschensohn erhöht ist und sein Werk vollbracht hat.
Es ist vollbracht. Diese drei Worte Jesu am Kreuz sind nur im Johannesevangelium überliefert. Johannes war es wichtig, nicht nur das Leid Jesu zu betonen, sondern auch das Licht hinter dem Leid. Im Tod Jesu ist nun endgültig, dass das Wort Gottes Fleisch geworden und so betont es Johannes:
In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht für alle Menschen. Selbst im Dunkeln, selbst in all den Brüchen und Verwundungen des Lebens, selbst in den Momenten, in denen wir mit unserem Leben nicht zurechtkommen, ja selbst im Sterben bleiben wir umfasst von der Liebe Gottes. Dafür bürgt Jesu Tod am Kreuz.
Es ist vollbracht, damit wir geborgen, getröstet und gelassen leben und dereinst sterben können. Und damit können wir im wahrsten Sinn des Wortes einstimmen in ein Lied, welches das Kreuz als Hoffnungsort besingt und Bilder anschauen auf so mancher Osterkerze in unseren Kirchen:
Du bist die sichre Leiter, darauf man steigt zum Leben, das Gott will ewig geben.
Du bist die starke Brücke, darüber alle Frommen wohl durch die Fluten kommen.
Du bist das Siegeszeichen, davor der Feind erschricket, wenn er es nur anblicket.
Du bist der Stab der Pilger, daran wir sicher wallen, nicht wanken und nicht fallen.
Du bist des Himmels Schlüssel, du schließest auf das Leben, das uns durch dich gegeben.
Hoffnungs-Ort Kreuz - kein Widerspruch, sondern wirklich ein Ort, der uns Hoffnung schenkt.
Stephan Hartmann, Dekan in Bad Kissingen
Bild: Christine Schmitt